Haircare, Facecare, Bodycare – aber was ist mit Soulcare?
- hildasch
- 15. Sept.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Sept.
Es gibt viele Arten von Selfcare: Haircare, Nailcare, Facecare, Bodycare. Wir kümmern uns täglich um unser äusseres Erscheinungsbild – und das ist auch gut so. Sich um den eigenen Körper zu kümmern, ist ein Ausdruck von Selbstachtung und Achtsamkeit.
Doch wahre Selfcare geht tiefer. Sie beginnt nicht nur an der Oberfläche, sondern umfasst auch das, was im Inneren geschieht: unser seelisches Wohlbefinden, unsere mentale Balance und die Verbindung zu uns selbst.
Selfcare bedeutet, Körper, Geist und Seele als Einheit zu verstehen – und sie in Einklang zu bringen. Wenn wir lernen, auch der inneren Pflege einen festen Platz in unserem Alltag zu geben, entsteht ein Lebensstil, der nicht nur schön aussieht, sondern sich auch in der Tiefe wirklich gut anfühlt.
Seelleria steht für diese ganzheitliche Form der Selbstfürsorge – sanft, achtsam und tief verbunden mit dem, was uns wirklich ausmacht.
Doch bleibt in unserem schnelllebigen Alltag – zwischen Leistungsdruck, ständiger Erreichbarkeit und äusseren Ansprüchen, die vor allem durch soziale Netzwerke entstehen – überhaupt Raum für das, was uns wirklich nährt? Für gelebte Fürsorge, Grossherzigkeit, Intuition und Mut? Für das, was unsere Seele stärkt und uns ins Gleichgewicht bringt?
Es ist einfach, sich um das Äussere zu kümmern: Wir kaufen eine Gesichtsmaske. Wir vereinbaren einen Termin zur Maniküre, lassen uns die Nägel machen, investieren in hochwertige Haarpflegeprodukte, die versprechen, brüchige Stellen zu reparieren. Und ja – das tut gut. Es sind Momente, in denen wir uns selbst Aufmerksamkeit schenken.
In einer schnelllebigen Welt können solche Rituale ein kleiner Anker sein. Sie geben uns das Gefühl, für uns selbst da zu sein. Doch bei all der äusseren Pflege lohnt sich auch ein Blick nach innen: Was berührt uns wirklich? Was nährt unsere Seele?
Denn während wir im Aussen für Glanz sorgen, bleibt oft wenig Raum für das, was nicht sofort sichtbar ist: unsere Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse. Selfcare darf mehr sein als Pflegeprodukte – sie darf auch zur Einladung werden, uns selbst ganzheitlich zu begegnen.
Hier lohnt sich ein Blick auf die Hormone, die für unsere Glücksgefühle verantwortlich sind – denn sie spielen eine wichtige Rolle dabei, wie wir Wohlbefinden erleben und wie tief dieses Glück reicht.
Dopamin ist eng mit kurzfristiger Belohnung, Motivation und Reizverarbeitung verbunden. Es wird ausgeschüttet, wenn wir etwas Spannendes, Neues oder Belohnendes erleben – etwa beim Scrollen durch Social Media, beim Shopping oder beim Erreichen eines kleinen Ziels. Das erzeugt ein schnelles, aber oft flüchtiges Hochgefühl.
Serotonin hingegen steht eher für langfristige Zufriedenheit, emotionale Stabilität und innere Ausgeglichenheit. Es wirkt langsamer und nachhaltiger – aber seine Entstehung erfordert andere Bedingungen: Ruhe, Achtsamkeit, Verbundenheit, Bewegung, gesunde Ernährung und echte Selbstfürsorge.
Unsere von schnellen Reizen geprägte Gesellschaft ist stark auf dopamingetriebene Erlebnisse ausgerichtet. Geduld, Tiefe und nachhaltiges Glück haben es oft schwer. Doch genau hier setzt Soulcare an: Sie lädt uns ein, innezuhalten, ehrlich hinzuschauen, Verantwortung zu übernehmen – und das eigene Wohlbefinden nicht mehr nur im Aussen zu suchen.
Für mich ist die präventive Auseinandersetzung mit dem seelischen Wohlbefinden der Schlüssel zu einer bewussteren und gesünderen Gesellschaft.
Es bedeutet, dass wir nicht an einem von aussen geformten Bild der „perfekten Frau“ oder des „perfekten Mannes“ arbeiten und unser Selbstwertgefühl an unserem äusseren festmachen– sondern, dass wir uns ehrlich mit unserem Inneren auseinandersetzen.
Echte Selfcare beginnt dort, wo wir uns erlauben, nicht zu „performen“ – sondern unserem Körper intuitiv zu vertrauen.
Dinge, die unserem Seelenwohl dienen, unterscheiden sich oft deutlich von denen, die unser äusseres Wohlbefinden betreffen.
SOULCARE
Emotionen
Gefühle zulassen und benennen, ohne sie zu bewerten
Sich selbst Mitgefühl schenken statt Selbstkritik
Lebenssinn & Intuition
Fragen stellen wie: Was erfüllt mich wirklich?
Kreativer Ausdruck: Schreiben oder gestalten
Stille & Innenschau
Zeit ohne Ablenkung, um dich selbst wieder zu spüren
Meditation, Atemübungen, Tagebuch schreiben
Arbeiten an unserer Intuition
Soulcare erfordert ein feines Gespür für die eigene innere Welt – also Intuition. Oft gibt es keine klaren Antworten oder einfachen Routinen. Vielmehr geht es darum, still zu werden und sich selbst aufmerksam zuzuhören, auch wenn das Unbequemes oder Schmerzhaftes an die Oberfläche bringt. Diese innere Achtsamkeit öffnet den Raum für echtes Verstehen und wahrhaftige Verbindung mit sich selbst.
Grossherzigkeit
Soulcare beginnt häufig aus einer stillen, tiefen Notwendigkeit: dem Wunsch, nicht länger aus alten Wunden heraus zu handeln, sondern bewusst, liebevoll und im Hier und Jetzt zu leben. Sie lädt dazu ein, Grossherzigkeit zu üben – zu vertrauen, dass wir durch Geben nicht verlieren, sondern gewinnen. Dieses liebevolle Sich-Öffnen und die Bereitschaft, auch anderen und vor allem sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen, sind zentrale Schritte auf dem Weg zu innerer Heilung.
Mut
Mut in der Soulcare zeigt sich oft leise, aber dennoch kraftvoll. Er offenbart sich in der Geduld, nicht sofort „funktionieren“ zu müssen, sondern sich selbst den Raum zu geben, zu wachsen und zu heilen. Noch wichtiger ist der Mut, Veränderungen anzustoßen, die dem eigenen Selbst entsprechen: alte Muster zu hinterfragen, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich auf den ehrlichen, manchmal herausfordernden Weg der Selbstentwicklung einzulassen. Dieser Mut ist das Fundament für tiefes Vertrauen und echte Selbstannahme.
Ein Plädoyer für echtes Selbstvertrauen
Für mich ist es oft auch schwer, mir die Zeit zu nehmen und zur Ruhe zu kommen. Es ist wichtig, mit sich selbst nachsichtig zu sein und auch schon kleine Momente zu würdigen, in denen Bewusstsein entstehen kann. Besonders Gefühle, die überwältigend sein können, zu fühlen und loszulassen, stellt für mich eine Herausforderung dar.
Soulcare schafft für mich das, was man echtes Selbstvertrauen nennen kann – auf der Basis von innerer und äusserer Schönheit, die nicht von aussen definiert wird, sondern aus einem Zustand des Bewusstseins heraus entsteht.
Ich bin überzeugt, dass wir uns präventiv um unser seelisches Gleichgewicht kümmern sollten – nicht erst, wenn es uns schlecht geht.
Wir konsumieren mit Bewusstsein. Wir nehmen bewusst wahr, was uns guttut. Und vor allem: Wir schaffen innerlich Raum, um unsere Wunden zu sehen – ohne dass die Angst zu Wort kommen muss.
Wir können gemeinsam anfangen, offener über Gefühle und unser Wohlbefinden zu sprechen.

LOVE
SEELLERIA
Kommentare