Mehr als nur Design: Die unsichtbare Kraft, die Frauen nach Kopenhagen zieht
- hildasch
- 25. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Wie alles im Leben – Dinge, Gefühle, Geschehnisse, Menschen und Handlungen – hat auch diese Frage einen tieferen Sinn, wenn man sie auf Seelenebene betrachtet. Aus dieser Perspektive entsteht ein inneres Bild, das es uns ermöglicht, genauer hinzusehen.
Durch eine erweiterte Wahrnehmung erkennen wir, welche inneren Prozesse gerade stattfinden, gefühlt oder einfach nur bewusst wahrgenommen werden möchten.
Wenn wir etwas auf Seelenebene betrachten, spüren wir: Es wandelt sich etwas in uns. Unbewusste Anteile werden berührt. Und wenn wir ein Bewusstsein für unsere eigene Seele – oder auch Psyche – haben, erscheint uns die Welt voller Fülle. Wir bewerten nicht alles mit dem Verstand, sondern begeben uns in die Welt der Wahrnehmung und des Fühlens. Diese Tiefe nehmen wir besonders wahr bei bestimmten Menschen, in Musik, in Filmen und vor allem in der Natur. Es ist eine Fülle, die aus unserem Innersten kommt.

In meinen Blogartikeln geht es immer wieder darum, sich Gefühlen und Situationen über diese Seelenebene zu nähern – sie zu analysieren, zu hinterfragen und vielleicht auch anderen dadurch neue Perspektiven und Erkenntnisse zu ermöglichen.
Diesmal hatte ich eine besondere Wahrnehmung, als ich in einem schönen Café in Kopenhagen saß. Ich war gerade dabei, meine Schwester in Dänemark zu besuchen und habe ausserdem die Three Days of Design genossen.
Während ich dort sass, stellte ich mir die Frage: Warum fühlen sich so viele Frauen von Kopenhagen angezogen? Gibt es einen tieferen Grund dafür?
Wie bei so vielem im Leben fühlen wir uns manchmal fast magisch zu etwas hingezogen. Genau das ist die Wirkung auf Seelenebene: Etwas weckt unser Interesse, löst eine Emotion aus, entfacht Leidenschaft. Oft verbirgt sich dahinter eine innere Sehnsucht – manchmal bewusst, manchmal unbewusst.
Um solchen Sehnsüchten näherzukommen, lohnt es sich, das Wort Sehnsucht selbst zu betrachten – und einen Blick auf den Aufbau unserer Seele und ihre Funktionsweise zu werfen.
Grundsätzlich lässt sich sagen: Unsere Seele verfügt über einen selbstregulierenden Mechanismus. Dieser Mechanismus dient dazu, uns unserem wahren Selbst näherzubringen.
Wenn wir stark im Aussen leben und überwiegend mit dem Verstand bewerten – durch gesellschaftliche Zwänge, durch Trauma oder Erfahrungen, die uns geprägt haben –, verlieren wir die Verbindung zu unserem Innersten. Wir möchten dann das Äussere beeinflussen und verändern, in der Hoffnung, dadurch innerlich Ruhe oder Zufriedenheit zu finden. Dabei vergessen wir oft unsere Seele – und auch unseren Körper. Es ist nicht mehr unser wahres Selbst, das entscheidet, sondern Angst, Anpassung oder der Wunsch, es anderen recht zu machen. Unsere Seele gerät aus der Balance.

Das gilt besonders, wenn wir die inneren Wesensanteile unserer Seele betrachten. Unabhängig vom Geschlecht tragen wir in uns sowohl männliche als auch weibliche Seelenanteile – und auch diese wollen im Gleichgewicht sein.
Die männlichen Anteile stehen für Disziplin, Willenskraft, Durchsetzungskraft, Belastbarkeit – für eine kraftvolle, zielgerichtete Energie, eine Art konstruktive Schaffenskraft.
Die weiblichen Anteile hingegen stehen für Kreativität, Vertrauen, Intuition, Gefühlstiefe und Empathie – sie sind besonders essenziell für schöpferisches, künstlerisches Arbeiten.

Ein Blick auf unsere heutige Gesellschaft zeigt: Es gibt nur wenige Räume, in denen diese weiblichen Qualitäten wirklich gelebt und wertgeschätzt werden können. Genau hier liegt ein zentrales Thema.
Denn das unterscheidet auch die rationale von der seelischen Betrachtung von Emanzipation. Auf seelischer Ebene geht es nicht darum, Frauen in ein männlich dominiertes System zu integrieren. Es geht vielmehr darum, die weiblichen Seelenanteile – in Männern wie Frauen – in eine von männlicher Energie geprägte Welt hineinzutragen.
Ganzheitlich gesehen bedeutet das auch: Unser gesellschaftliches Bild von Männlichkeit lässt oft keinen Raum für Verletzlichkeit, für das Zulassen und Wahrnehmen von Gefühlen. Auch das ist eine Form von Ungleichgewicht.

Und genau hier kommt meine Wahrnehmung von Kopenhagen ins Spiel: Für mich ist diese Stadt ein Ort, an dem das Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Seelenanteilen spürbar gelebt wird. Hingabe, Kreativität, Vertrauen – all das findet dort sichtbaren Ausdruck. Es fühlt sich an wie ein Raum, in dem man einfach sein darf.
Design, Kunst, die Liebe zum Detail, echte Handwerkskunst, die Wertschätzung für Gemütlichkeit – all das begegnet einem dort auf Schritt und Tritt. Ja, man achtet auf Äußerlichkeiten – aber nicht aus Eitelkeit oder zur Selbstdarstellung, sondern als authentischer Ausdruck des Inneren. Es ist ein Ort des Seins – nicht des Funktionierens.
Und so komme ich zurück zum Thema Seelenbalance: Es lohnt sich immer, für die eigene innere Balance einzustehen. Das bedeutet, sich selbst zu leben – seinen Selbstausdruck, seine Träume, seine Wahrheit. Es bedeutet, Vertrauen, Hingabe und Kreativität Raum zu geben und gleichzeitig mit Disziplin die eigenen Ziele zu verfolgen.
Genau das gibt uns Halt – in uns selbst. Und es macht unsere Gesellschaft weicher, menschlicher, lebendiger.Wenn wir uns selbst mehr Wärme schenken und unsere Träume mit Hingabe und Klarheit verfolgen, dann wird uns die Welt mit Fülle und Reichtum begegnen.
Im Grunde können wir dieses in Kopenhagen gelebte Prinzip überall auf der Welt integrieren – wenn wir uns selbst treu bleiben und bewusst an dieser inneren Balance
arbeiten.
Hilda
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