top of page

WAS IST SELBSTBEWUSSTSEIN?

Mit dieser Frage beschäftigen wir uns oft – bewusst oder unbewusst – im Alltag. In Zeiten von Social Media begegnet uns meist ein oberflächliches Verständnis von Selbstbewusstsein. Wir nehmen an, dass es sich durch ein starkes Auftreten nach aussen zeigt. Doch bei genauem Hinsehen erkennen wir: Die eigentliche Bedeutung liegt bereits im Wort selbst verborgen – sich seines Selbst bewusst sein.


Wir können uns inspirieren lassen, Ideen in unser eigenes Leben integrieren. Doch wir können keinen Lebensstil kopieren, indem wir Produkte oder Kleidung konsumieren, die von scheinbar selbstbewussten Menschen getragen werden. Oft lassen wir uns unterbewusst dazu verleiten – weil deren Ausstrahlung uns suggeriert, dass Selbstbewusstsein käuflich sei. Aber um wirklich selbstbewusst zu sein, müssen wir bei uns selbst ankommen. Uns über unser eigenes Selbst bewusst werden.


Wie werde ich mir meines Selbst bewusst?

Sich dem eigenen Selbst bewusst zu werden, ist eine der schönsten und gleichzeitig herausforderndsten Aufgaben, denen wir uns im Leben stellen können.

Das Wort Selbstbewusstsein wird oft mit Stärke verbunden. Doch stark auftreten können wir nur dann, wenn wir uns in etwas wirklich wohlfühlen – wenn wir Freude daran haben, wenn wir Leidenschaft empfinden und wenn es uns „leicht“ fällt, darin gut zu sein. Meist ist damit eine Fähigkeit verbunden, die uns natürlich liegt.

In der Kindheit kommen wir spielerisch mit diesen Begabungen in Berührung – wir erforschen, was uns Spass macht, was uns entspricht. Doch in der Schulzeit erleben wir oft erstmals den Druck, in allem „gut“ sein zu müssen, um Anerkennung zu bekommen. Dieses „Gut-in-allem-sein-Müssen“ überdeckt das eigentlich leichte Gefühl von Begeisterung für das, was uns wirklich liegt.

Wenn dann noch der Wunsch nach Anerkennung – etwa für einen von den Eltern bevorzugten Karriereweg – hinzukommt, verlieren wir oft die Verbindung zur Freude. Aus Angst, nicht geliebt zu werden, wählen wir den Weg der äusseren Anerkennung, statt unserer inneren Stimme zu folgen.


Selbst oder Maske – eine Entscheidung

Der Weg der äusseren Anerkennung ist eine Entscheidung mit Folgen. Um auf diesem Weg bestehen zu können, setzen wir eine Maske auf – das, was man auch als Ego bezeichnet. Es steht im Gegensatz zu unserem gesunden, authentischen Selbst. Ein starkes Auftreten kann zwar auch aus dem Ego kommen – doch oft ist es nur ein Schutzmechanismus aus Angst, erkannt zu werden.

Entscheiden wir uns, eine Maske zu tragen, entwickeln wir daraus einen Charakter – eine Überlebensstrategie. Unser Nervensystem gerät in ständige Alarmbereitschaft: die Angst, enttarnt zu werden, begleitet uns permanent. Das wirkt sich langfristig auf unser seelisches und körperliches Wohlbefinden aus. Natürlich zu sein – einfach wir selbst – scheint plötzlich nicht mehr möglich.


Der Weg zurück zum Selbst

Doch es ist nie zu spät, sich dem eigenen Selbst wieder bewusst zu werden. Der Prozess kann heilsam sein – unser Nervensystem darf zur Ruhe kommen. Vielleicht überdenken wir unsere berufliche Laufbahn und schenken dem mehr Zeit und Aufmerksamkeit, was uns wirklich Freude macht.

Das Ablegen der Maske bringt Veränderungen mit sich: Unser Umfeld reagiert. Beziehungen verändern sich. Aber wir entscheiden uns für Authentizität – und damit für uns selbst.


Selbstbewusstsein fühlt sich leicht an

Echtes Selbstbewusstsein ist ein Gefühl. Es muss nicht gespielt werden, es schreit nicht nach Aufmerksamkeit. Es ist leise, demütig, aufrichtig – und tief verbunden mit unserem inneren Wesen.

Die Maske abzulegen und man selbst zu sein, ist eine der schönsten Aufgaben, der wir uns im Leben widmen können.



SEELLERIA

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page