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hildasch

WIR ER(WARTEN)

Aktualisiert: 15. Mai

Sind es die Erwartungen, die einem das Leben schwer machen? Erwartungen an die eigene Person? Erwartungen an andere Menschen? Erwartungen, die wir glauben, erfüllen zu müssen?Wir warten meistens im stillen auf eine Reaktion.


Erwartungen bilden die Grundlage für mögliche Enttäuschungen in unserem Leben. Deshalb sollten wir behutsam mit ihnen umgehen, denn sie führen oft zu einer passiven Lebenshaltung. Wie so oft spricht das Wort 'er WARTEN' bereits für sich. Auch beim im Zusammenhang stehenden Wort 'ent TÄUSCHUNG' wird impliziert, dass wir beginnen, uns selbst nicht mehr zu täuschen.


Erwartungen lassen uns aufhören, unser Leben aktiv zu gestalten. Im passiven Modus erwarten wir, dass Dinge auf uns zukommen. Wir fürchten, etwas zu verpassen, und eilen hinter Dingen her, die vielleicht nicht für uns bestimmt sind. Das ist ein negativer Kreislauf, der uns nur davon abhält, aktiv zu sein.


Schon in der Kindheit werden Erwartungen an uns gestellt. Da diese Erwartungen oft von den Menschen kommen, die uns Liebe geben , möchten wir sie natürlich auch erfüllen. So entsteht ein Kreislauf, in dem wir Erwartungen erfüllen und Dingen zustimmen, die wir eigentlich nicht möchten. Diese Verhaltensmuster bleiben oft bestehen.


Gerade für Kinder ist es unglaublich wichtig, dass wir ihnen die Möglichkeit geben, ihr eigenes Wesen zu erforschen. Im sogenannten Individuationsprozess erfährt ein Kind die Möglichkeit, selbstständig zu erkunden, welche eigenen Fähigkeiten es hat. Wenn es durch volle Terminkalender und Erwartungen von aussen gesteuert wird, wird es ein Leben lang damit beschäftigt sein, Erwartungen zu erfüllen und kann nicht beginnen, sich mit der eigenen Persönlichkeit auseinanderzusetzen. Das Erforschen davon ist die Basis für echtes Selbstvertrauen. Langfristig führt es dazu, dass wir uns später gegebenenfalls damit auseinandersetzen müssen, wenn die sogenannte Sinnfrage auftaucht.


Aktivität ist die Antwort auf Erwartungen. Wir formen unser Leben so, wie wir es möchten, so wie es authentisch ist. Auf diese Weise können auch Ereignisse eintreten, die für uns bestimmt sind. Diese Ereignisse sind wie Geschenke auf unserem Weg. Warum? Genau wie Enttäuschungen eintreten, wenn Situationen nicht den Erwartungen entsprechen, können wir davon ausgehen, dass jedes positive Ereignis beim Loslassen als Geschenk erscheint. Sobald wir Erwartungen an uns selbst und an Situationen loslassen können, erkennen wir, welche Erwartungen wir für andere Menschen erfüllen.


Habe ich den Job nur angenommen, weil es von mir erwartet wurde?

Führe ich mein Leben nur aufgrund der gesellschaftlichen Erwartung ?

Bin ich nur Mitglied in diesem Verein, weil es eine familiäre Tradition ist?

Studiere ich dieses Fach nur, weil meine Eltern es von mir erwarten?

Habe ich diesen Lebensstil nur gewählt, weil er in meinem Freundeskreis als 'en vogue' gilt?

Bin ich in dieser Beziehung nur, weil es von mir erwartet wird, dass ich mich niederlasse?


Oft sind es nur Ängste, die uns dazu bringen, Dinge zu tun, damit wir jemanden, den wir lieben, nicht verletzen oder verlieren.


Das erste Nein bringt bereits ein unglaubliches Gefühl von Leichtigkeit.

Das zweite Nein eröffnet neue Perspektiven.

Das dritte Nein führt oft zu einer ganz neuen Sichtweise und positiven Nebeneffekten.

Mit dem vierten Nein wächst das Selbstvertrauen.


Das Geschenk wartet ganz sicher auf uns, wenn wir es schaffen loszulassen.


Seelleria



PS.: Angst ist nur ein Gefühl und eine Einladung zur Weiterentwicklung.

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